2015 China – RB

Reisebericht der Chinareise 2015

  1. Mai 2015 – 24. Mai 2015

Es war nur eine kurze Reise. Uli, die noch berufstätig ist, muss mit ihrer Freizeit haushalten. Wir haben die Tage zwischen Himmelfahrt und Pfingsten genutzt.

Am 14.05. sind wir nach Peking geflogen mit Ankunft am 15.05. – 06:10. Unser Weiterflug war 18:15. D.h. es ergab sich ein Aufenthalt von 12h. Diesen haben wir für einen Rundgang durch den Kaiserpalast genutzt, besser bekannt als verbotene Stadt. Seit meinem letzten Besuch in Peking hat sich da viel verändert. Chinas aufstrebende Industrie spült den Menschen mehr Geld in die Taschen, und der Staat verfügt auch reichlich über Geld. Das ist zu spüren.

Am Abend sind wir dann weiter geflogen nach Dayong. Ich hatte pick up vereinbart. Das hat hervorragend funktioniert. Unser per Internet reserviertes Hostel entsprach voll unseren Vorstellungen und ein hilfsbereiter junger Manager war sehr vorteilhaft für unsere nächsten 2 Tage. Danach wurde er ausgetauscht, was wir sehr bedauerten. Sein Nachfolger war auch in Ordnung. Leider sind dessen Englischkenntnisse sehr bescheiden, und so konnten wir nicht mehr so viele, für unsere Tourenplanung wichtige Informationen, erhalten. Aber es hat gereicht.

Das Nationalparkticket gilt 4 Tage. Da wir 5 Tage Zeit hatten, haben wir für den ersten Tag einen Besuch der Höhle des Gelben Drachens ausgewählt, die außerhalb des Nationalparks liegt. Ich habe schon mehrere Höhlen in China besucht. Alle sind in verschiedenen Farben ausgeleuchtet, was den Besuch zu einem schönen Erlebnis macht. Am Ende erfolgt eine Bootsfahrt durch einen angestauten Kanal.

Im Nationalpark selbst sind alle Transportmittel, außer dem Bailong Aufzug und einer Seilbahn, mit dem Eintrittspreis abgegolten. Den Nationalpark, der vor einigen Jahren noch weitgehend unbekannt war, haben die Chinesen so wie es ihre Art ist, mit einer perfekten Infrastruktur überzogen. An einigen Strecken wird noch gearbeitet.

Am ersten Tag waren wir im Yuanjiajie Gebiet. Wir sind per Bus zur Basis gefahren. Dann kommt eine Kleinbahn, aber die Uli wollte laufen. Der Weiterweg vom oberen Ende hat viele Abzweige. Wir haben immer den, der nach oben geht, gewählt. Am Ende erreichten wir einen Gipfel – den Tianzi Mountain. Es war für mich, dessen Hüfte noch etwas schwach ist, eine lange Strecke. Wie in China üblich, ging es über viele Stufen. Oben ist jedoch kein Tempel – dafür locken etliche Verkaufsstände, wie überall am Weg, zu Einkauf, Genuss und Verweilen. Für Leute denen der Aufstieg zu anstrengend ist stehen vielerorts Sänftenträger bereit. Wie schon beschrieben, war das Gebiet vor kurzer Zeit noch unerschlossen.

Zum Abstieg konnten wir die an vielen Stellen geparkten Busse und auch den Bailong Aufzug nutzen.

Es war ein schöner Tag mit schönem Wetter in herrlicher Landschaft zwischen tollen Felsgebilden. Wir haben es genossen.

Morgens und abends gab es immer schmackhaftes chinesisches Essen, und die Uli hatte sich sehr schnell an die Stäbchen gewöhnt.

Am nächsten Tag, es war der 17.06., haben wir uns der links anschließenden Felsturmgruppe zugewendet. Diese Gruppe enthält eine Naturbrücke, die von den Chinesen als die höchste Naturbrücke der Welt bezeichnet wird.

Oben am Übergang sind Stahlseile gespannt an denen verliebte Pärchen Vorhängeschlösser mit roten Bändchen befestigen. Der Schlüssel wird anschließend in der tiefen Schlucht versenkt. So glaubt man, dass die Verbindung ewig hält. Uli und ich glauben, dass wir ein solches Schloss nicht benötigen. Ein findiger Chinese hat am hinteren Ende der Brücke einen Schlösserladen eröffnet. Dann wird es wohl irgendwann am Schluchtgrund eine ordentliche Schlüsselansammlung geben. Was mit den Zweitschlüsseln geschieht, weiß ich nicht. Ein Schuft, wer böses vermutet. Auf dem Heimweg sind wir einigen Äffchen begegnet, was für die Uli, die Affen in freier Wildbahn bis dahin noch nicht erlebt hatte, ein besonderes Erlebnis war.

Am 18.06. sind wir auf eine Seilbahn gestoßen. Wir sind mitgefahren, ohne zu wissen wohin. Wir waren schon etwas fußmüde.  Später erreichten wir einen Ein/ Ausgang. Ich denke das war bei Zhangjiajie. Von da sind wir am Peitschenfluß entlang zum Bailong Aufzug gelaufen und von dort weiter zu unserem Hostel mit dem Bus. Wir waren ordentlich müde.

Den letzten Tag im Wulingyuan NP haben wir noch mal in der Nähe des Bailong verbracht. Am Ende mussten wir uns bemühen, den Flughafen Dayong rechtzeiti zu erreichen.

Am Abend flogen wir dann weiter nach Shanghai.

Auch die Ankunft in Shanghai funktionierte sehr gut. Der bestellte Pick up stand trotz einiger Flugverspätung bereit und ab ging’s ins Hostel.

Der 21. 05. war mit einem Besuch von Bund und Fernsehturm ausgefüllt. Die Schau vom Fernsehturm auf Shanghai ist immer wieder beeindruckend. Aus dem Museum unter dem Fernsehturm ist leider einiges an andere Plätze verlagert worden, wodurch die Geschichte etwas verkürzt wurde. Aber die sehr naturgetreue Nachbildung einiger Szenen mittels Wachspuppen ist zum großen Teil noch vorhanden. Leider fehlt jetzt das eindruckvolle Schriftstück des Bürgermeisters am Museumsausgang.. Es bezog sich auf die Leiden die Shanghai durch fremde Mächte, z.B. während der Opiumkriege, erdulden musste. Am Ende stand geschrieben: “Wir wollen nicht zurück schauen und Rache üben, wir wollen nach vorn schauen und die Zukunft gestalten“. Ich war als ich bei meinem ersten Shanghaibesuch diese Worte las, sehr gerührt von dieser fortschrittlichen Haltung. Den genauen Text habe ich nicht mehr im Kopf.

Am 22.05. übertraf die abendliche Acrobatikshow alles Sonstige. Am Vormittag besuchten wir den buddhistischen Tempel Jing’an. Nachdem er in Zeiten der Kulturrevolution eine Plastikfabrik war, fanden wir ihn wieder in voller Pracht und Nutzung als Tempel. Ansonsten haben wir an diesem Tag  vorwiegend die Straßen und die Menschen betrachtet, und das U-Bahn-Fahren geübt.

Der 23.05. brachte uns eine Stadtrundfahrt und einen Bummel durch den Yu Garden.

Spät am Abend ging es zum Flugplatz und 01:00 startete unsere Maschine pünktlich Richtung München.

Leider war alles viel zu schnell vorbei.

 

Harry Rost, geschrieben Juni 2015