Eggi

Eggi ist ein Bergfreund aus den Jahren 1947/48

Eggi hat mir vor einiger Zeit eine recht nette kleine Broschüre geschenkt, die er zur Erinnerung an unseren gemeinsamen Freund und Seilgefährten Gerhard Grosse zusammengestellt hat, der jetzt leider an Alzheimer leidet. Das Schöne an der Sache, bzw. am Eggi ist, dass da nicht geschrieben wurde um Kasse zu machen, sondern um Freude zu bereiten. So sollte es auch sein. Er hat alle Exemplare des Erstdruckes verschenkt. Als auch andere Freunde diese Broschüre wollten, hat er nur die reinen Druckkosten berechnet.

Das ist ein gravierender Unterschied zu der Unsitte, Bergbücher am Band zu produzieren nur weil irgendwer den Hals nicht voll bekommt, oder weil jemand unfähig ist sich im gelernten bürgerlichen Beruf das zu verdienen was er zur Lebensgestaltung benötigt, oder aber auch weil man mit dem was man hat nicht wirtschaftlich umgehen kann. Da werden gelegentlich auch Märchen produziert, nur weil die sich evtl. gut verkaufen. Diese Dinge sind nicht ernst zu nehmen. Ich lese solchen Quatsch grundsätzlich nicht.

Damit kein Missverständnis entsteht: Berufsjournalisten sind hier nicht gemeint!

Vor einiger Zeit hat mich der Eggi angerufen weil er einige Auskünfte von mir haben wollte. Er will noch einiges mehr schreiben. Nicht für Geld, sondern weil viele unserer Jugenderlebnisse sonst verloren gehen. Er sagte mir auch, dass es ihm gelegentlich schwer fällt, Freunde irgendwo im 5ten OG ohne Aufzug zu besuchen. Evtl. hat auch das seine Neigung zum Schreiben beflügelt.

Meine Homepage entstand zwar im Ursprung mit der Ablage meiner Diakopien im PC, weil die Fächer überquollen. Dazu gehörten natürlich auch die Handschriftlichen Notizen. Dann ersetzten die Mails die Ansichtskarten, und weil es auch langsame Leitungen gab folgte schließlich die Homepage. Das war eigentlich eine Idee von Georg und Matthias. Die Grundidee ist aber auch hier erlebtes zu erhalten und den Freunden zugänglich zu machen. Ansonsten habe ich immer die Auffassung vertreten, sein Geld verdient man im erlernten bürgerlichen Beruf. Damit kann man seine Lebensgestaltung finanzieren die auch Bergsteigen oder Abenteuer heißen kann.

Harry Rost, geschrieben 2012