Wir haben die nachstehend beschriebenen Orte bereist. Hier unsere ganz persoenlichen Eindruecke und Gedanken.

Pearl Habor

Am 09.05.02 besuchten wir Pearl Harbor. Eine eindrucksvolle Staette. Das Mahnmal wurde quer ueber das Wrack der USS Arizona gebaut. Die Totentafel befindet sich im hinteren Ende der Gedenkstaette. Ein Matrose der US Navy sagt feierlich : „Sie befinden sich hier auf einem Friedhof „.

Am Morgen des 07.12.1941 wurde Pearl Harbor von den Japanern ueberfallen, waehrend zwischen beiden Laendern Frieden herrschte, und gerade ueber Oellieferungen verhandelt wurde.

Der japanische Kaiser wurde von seinem Volk als Gott verehrt. So schickte Tenno Hiro Hito seine Gotteskrieger, die Kamikazepiloten, zum Angriff. Dagegen hatten die noch schlafenden Matrosen auf der Arizona und anderswo keinerlei Chance.

Die Amerikaner, die normalerweise recht gern etwas verkaufen, wollten allerdings ihre Lieferungen einschraenken, um die japanische Kriegsmaschinerie etwas zu bremsen. Japan fuehrte schon seit 1931 einen Eroberungskrieg und hatte sich bereits Teile Chinas, der Philippinen, Franzoesisch Indochinas, Indonesiens usw. einverleibt, hatte Australien und Neuseeland angegriffen etc.

Bei diesem Ueberfall starben allein auf der Arizona, die innerhalb von 9 Minuten Sank, 1177 Besatzungsmitglieder, z.T. noch in ihren Schlafkabinen. Insg. mussten 2388 Menschen ihr Leben lassen.

2 Tage spaeter erklaerten die USA den Japanern den Krieg. Die eigentliche Antwort erfolgte erst 1945 mit Hiroshima und Nagasaki.

Die deutsche Naziregierung war so vermessen, nachdem die USA den Japanern den Krieg erklaert hatten, ihrerseits den USA den Krieg zu erklaeren, obwohl Deutschland bereits rundum in Kriegshandlungen verwickelt war, und keinerlei Chance bestand dass deutsche Truppen jemals in Amerika landen.

Hiroshima und Nagasaki

Am 08.04.02 besuchten wir Hiroshima und am 17.04.02 Nagasaki. Die erste Atombombe wurde am 06.08.1945 ueber Hiroshima abgeworfen, am 09.08.1945 erfolgte der 2te Abwurf ueber Nagasaki. Die Folgen sind hinreichend bekannt.

In Hiroshima befanden sich zur Zeit des Abwurfs div. Schaltstellen der japanischen Armee. Die 2te Bombe war eigentlich fuer das Militaerziel Kokura bestimmt. Doch dort herrschte zur Zeit des Angriffs Nebel. Nach dreimaligem Anflug wurde der Treibstoff knapp. Da riss ueber Nagasaki die Wolkendecke auf, und der Pilot erkannte die Mishubishi Waffenfabrik und die Mishubishi Werft. Das wurde zum Verhaengnis fuer Nagasaki.

Am gleichen Tag erklaerte die Sowjetunion voellig ueberfluessig den Japanern den Krieg, wahrscheinlich um nicht zu kurz zu kommen, falls es da was zu verteilen gaebe. Danach erfolgte die Kapitulation Japans. Die Amerikaner hatten ihre Boys geschont, wie sie das ausdrueckten.

Die Japaner haben gelernt. Religion und Staat wurden getrennt. Der Kaiser musste auf Druck der Siegermaechte seinen Anspruch als Gott aufgeben. Die Museen von Hiroshima und Nagasaki zeigen auch die Vorgeschichte des Bombenabwurfs, ein Schuldeingestaendnis Japans. Man versucht vom Gewaltverzicht zu ueberzeugen und wandelte sich zur Wirtschaftsmacht.

( Die Deutschen mussten auf Druck der Siegermaechte Preussen abschaffen. Ob wir auch gelernt haben, wird sich erst noch zeigen. Das einzige was die Deutschen bisher zur Reduzierung des Preussentums getan haben, ist die verkehrsbedingte Einfuehrung der Gleitzeit. )

Die Amerikaner wollten keine dauerhafte Feindschaft. Hiro Hito konnte sogar Kaiser bleiben. Ansonsten versuchte man zu normalen Verhaeltnissen zu kommen, aehnlich wie in Deutschland mit dem Marshallplan.

Dien Bien Phu

Das war wohl die perfekteste Idiotie. Ein Musterbeispiel fuer die mangelhafte Denkfaehigkeit so mancher Spitzenpolitiker und Militaers.

Am 15.04.98 besuchten wir Dien Bien Phu, und am 25.04.98 Pac.

Als sich die Japaner 1945 aus Indochina zurueckzogen, erklaerte Ho Chi Minh das Gebiet Vietnam zum unabhaengigen Staat. Die Kolonialzeit war vorbei. Auch andere Laender verloren ihre Kolonien. Leider hatte man das in Paris noch nicht begriffen.

Die Franzosen wollten ihre Kolonien zurueckerobern. 1946 bombardieren sie Haiphong und Hanoi. Danach landete eine Armee von mehr als 100000 Berufssoldaten und Fremdenlegionaeren in der Halongbucht. Der kalte Krieg hatte bereits begonnen. Da Frankreich zum Westen gehoert, bildete der Ostblock fuer  Vietnam die einzige Moeglichkeit an Waffen zu kommen. Der Transport erfolgte durch den Dschungel im Nordwesten des Landes.

Die Franzosen wollten diesen Transport mit Hilfe einer Dschungelfestung  unterbinden. Man waehlte Dien Bien Phu, eine kleine Ebene, umgeben von verdschungelten Hoehenruecken. Dieser Ort hatte damals noch keine Strassenverbindung. Die Truppen und das Material wurden eingeflogen. Es wurden Erdbunker gebaut. Man glaubte sich im Vorteil, weil die Vietnamesen nicht ueber Flugzeuge verfuegten. Ein Fixpunkt im Dschungel, zur Kontrolle des Waffentransports der ueber schmale Pfade lief, war wohl eine Schnapsidee.

Weil die Franzosen nicht zurecht kamen, baten sie die USA um Hilfe. Um eine weitere Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern, machten die mit, obwohl sie keine kolonialen Interessen hatten.

Waehrenddessen schafften die in diesem Gebiet beheimateten Bergvoelker unbemerkt, Waffen und Munition in Rucksaecken, mittels Tragestangen, auf Bueffelkarren, Ponnyruecken und Fahrraedern, auf die Hoehenruecken um Dien Bien Phu.

Am 13.03.54 begann der Angriff. Die Viet Minh verwendeten dabei eine neue Technik. Sie gruben sich auf der Seite liegend nach vorn, und auch bis an und unter das Hauptquartier des franzoesischen Gouverneurs. Am 06.05.54 jagten sie es mit 1000 Tonnen Sprengstoff in die Luft. Am 07.05.54 retteten die Generaele ihr Leben durch Kapitulation, nachdem sie vorher tausende von Soldaten nutzlos verheizt hatten.

Die Franzosen zogen ab. Die kolonialen Interessen waren Ihnen vergangen. Die Amerikaner glaubten bleiben zu muessen, um ein weiteres Vordringen des Kommunismus zu verhindern. Sie fuehrten einen Krieg den sie eigentlich gar nicht wollten. Zwischendurch versuchten sie es auch mit Frieden, aber das funktionierte nicht. Am Ende zogen sie sich ziemlich blamabel zurueck, um weiteres Blutvergiessen und weitere nutzlose Kosten zu vermeiden.

Die Vietnamesen bekamen danach einen neuen Kolonialherren, der sich Brudervolk nannte.

Als der Eiserne-Vorhang zerbrach, glaubte die Menschheit an die Chance endlich in Frieden leben zu koennen.

 World Trade Center

Ich war im Oktober 1975 anlaesslich einer Geschaeftsreise in New York, am World Trade Center und habe auch die Freiheitsstatue besucht. Den Buddhas von Bamyan haben wir 1987, als bereits die ersten Kaempfe in Afghanistan liefen, einen Besuch abgestattet.

Die Hoffnung auf eine, zumindest in grossen Bereichen, friedliche Zukunft waehrte nicht lange. In Afghanistan machte eine neue Art von Gotteskriegern von sich reden.

Sie Kaempfen fuer einen Gott den keiner kennt, und von dem nur einige zu wissen glauben was er fuer gut haelt.

Ein strenges Regime war ihnen zu wenig. Die Buddhas von Bamyan, uraltes Kulturgut, mussten weg. Aber das reichte noch nicht.

Am 11.09.2001 rasten Terroristen, die sich auch Gotteskrieger nennen, mit gekaperten Passagierflugzeuge in die Tuerme des World Trade Centers. Sie erklaerten damit der gesamten zivilisierten Menschheit den Krieg.

Darauf erklaerte Praesident Bush, und mit ihm die USA, dem Terrorismus den Krieg. Einiges ist auch schon geschehen.

 

 Aber die eigentliche Antwort kennen wir noch nicht !

 

Harry Rost, geschrieben 2002